Sicher über den Wolken

In der Schweiz sorgt die Firma CargoScreening AG für maximale Sicherheit in der Lufttransportkette. Im Einsatz steht einer der weltgrössten Frachtscanner der Firma Siemens bzw. Smiths Heimann.

"Das Besondere: Gemeinsam mit Softwarepartner DacoSoft wurden sämtliche Arbeitsschritte durch ATS neu definiert und zu 100% in die Transportsoftware LBASE eingebunden."

Die Anschläge vom 11. September 2001 haben die Luftfahrt nachhaltig verändert. War bei der Fracht bis dahin oberstes Gebot, schnell, flexibel und zuverlässig zu transportieren, gilt nun in erster Linie, Passagiere und Fracht vor äußeren Gefahren zu schützen.

Frachtscanner speist Daten in LBASE ein

Die Firma CargoScreening AG (ein joint venture zw. ATS Air Transport Service AG und der Custodio AG) ist in der Schweiz für maximale Sicherheit in der Transportkette verantwortlich. Das Unternehmen setzt dabei auf die Unterstützung von ATS, einem rund 80-köpfigen Betrieb mit Sitz in Kloten, der auf die neuen Anforderungen mit großen Investitionen in Soft- und Hardware reagiert hat.

Im Einsatz steht heute ein einzigartiger Scanner:

Seine Tunnelöffnung misst 1,8 x 1,8 m. Duale Röntgenquellen durchleuchten die Frachtstücke gleich von zwei Seiten. Dies ermöglicht nicht nur einen effizienteren Durchlauf, sondern ergibt auch schärfere Bilder in der Auswertung. Für zusätzliche Sicherheit sorgt ein Sprengstoff-Detektionsgerät, das per Schnüffel- oder Abriebmethode winzigste Mengen Ionen im Frachtgut aufspüren kann.

Die Logistiksoftware LBASE spielt eine entscheidende Rolle: Zusammen mit ihrem Softwarepartner, der Firma DacoSoft AG, definierte ATS alle Arbeitsschritte neu und band sie zur Gänze in die Transportsoftware ein. Alle Sendungen werden in die Kategorien der „sicheren“ und „unsicheren“ Sendungen eingeteilt. Im Gegensatz zu den sicheren Sendungen ist bei den unsicheren der Absender unbekannt. Diese Packstücke bekommen umgehend ein rotes Etikett. Anschließend wird jedes Packstück der Sendung mit dem Scanner geröntgt. Kann der Inhalt nicht eindeutig identifiziert werden, kommt das Sprengstoff-Detektionsgerät zum Einsatz. Jeder Arbeitsschritt wird protokolliert und die Bilder des Screenings werden außerhalb des Gebäudes gespeichert. Somit ist jederzeit eine lückenlose Nachkontrolle möglich.

Nach Kontrolle des letzten Packstücks einer Sendung wird das grüne Etikett mit Begleitschein ausgedruckt. Die Sendungen lagern für den Abtransport an den Flughafen in einer separaten Halle, wo sie mit LBASE je nach Kundenwunsch zusammengeführt oder auch aufgeteilt werden.

LBASE-Prozesse bestehen seit Abnahme die strengsten staatlichen Kontrollen

Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) in der Schweiz testete sämtliche in LBASE abgebildeten Prozesse im Zusammenspiel mit dem neuen Scanner und nahm sie nach einem sehr strengen Verfahren ab. Regelmäßig werden Stichproben auch mit Attrappen durchgeführt.